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Der Werkkomplex  Die F.N.-Schlaufe

Ernstes und Heiteres aus dem Leben des fabelhaften Friedrich Nietzsche

 

Friedrich Nietzsche, genannt F.N. und sein Begleiter, ein Pudel in Menschengestalt, begeben sich auf eine abenteuerliche Welten-Reise. F.N. produziert Endlostexte, entdeckt als Capitán Colon Amerika, wird von einem Tribunal als Nazi angeklagt, von Jesus Christus gefoltert, von John Wayne verhöhnt. F.N. wird schwanger, später Kaiser und nach dem Wahnsinn beginnt alles von vorn (Schlaufe=Wiederkehr=Ewigkeit). Eine Himmel- und Höllenfahrt in 112 Szenen.

 

Der drehbuchartige Text bildet die Grundlage für alle anderen zum Werkkomplex gehörenden Arbeiten. Ob Installation, Zeichnung oder Bild - die Story bleibt die gleiche, die künstlerische Umsetzung ändert sich. Die Geschichte ist frei erfunden, wobei die nötigen Eckdaten aus Nietzsches Leben angerissen und verbürgte Personen aus seinem Umfeld auftauchen. Das war‘s dann aber auch schon mit dem Wahrheitsgehalt. Der Rest ist eine wilde Bild-Text-Achterbahn, durch 2000 Jahre Menschheitsgeschichte, mit Anlehnung an Bulgakow, Dante, Goethes Faust und Hollywood. Die Geschichte ist eine Collage mit Figuren aus Geschichte, Politik, Kunst, Wissenschaft, Märchen und Mythologie, Comic, Film und der Tierwelt. Ein großes Spektakel, ein Schelmenroman im Bilderbogen, eine Burleske, erzählt mit den Mitteln der Kunst.

 

Die F.N.-Schlaufe entstand 1990-96 aus einem nicht verwirklichten Film-Projekt zu Friedrich Nietzsche. Aus dem Drehbuch wird der Bild-Text-Werkkomplex „Die F.N.-Schlaufe“, der mehrere künstlerische Etappen durchläuft – Installation aus 18 Metallleitern mit Tisch, Schreibmaschine und Endlospapier, mittelgroße und große Bilder auf Leinwand, zwei Serien Gouachen (Die F.N.-Schlaufe auf Achatpapier, 43 Arbeiten 50 x 70 cm und Der Autophag, 35 Arbeiten auf Packpapier 70 x 50 cm), drei Buchfassungen – Ur-Fassung mit Ausschnitten aus Illustrierten, Farbvariante auf A4 Karteikarten, Schwarz/Weiß-Variante Tusche auf Pergament. Das Bilderbuch in 112 Bild - Textszenen auf A4 Karteikarten mit roter Linie, wird schließlich die endgültige künstlerische Form für „Die F.N.-Schlaufe. 1997 entsteht als letzte Arbeit die Staufener Auflage, eine Sonderausgabe aus der kopierten und überarbeiteten Farbvariante. 

Thomas Ziegler hat die Veröffentlichung seiner F.N.-Schlaufe nicht erlebt. Erst 25 Jahre nach der Entstehung und zwei Jahre nach seinem Tod, wird der Werkkomplex 2016 erstmalig ausgestellt (Nietzsche-Dokumentationszentrum Naumburg) und das Bilderbuch, von Carmen Ziegler opulent aufbereitet und mit einem umfangreichen Anhang versehen, von Christian Benne, Andreas Urs Sommer und Ralf Eichberg als erster Band der neuen Schriftenreihe Betrachtungen der Friedrich-Nietzsche-Stiftung, herausgegeben.

Erste Guillotinierung. Aus dem Bilderbuch Die F.N.-Schlaufe.

Erste Guillotinierung Szene 63 aus dem Bilderbuch 

 

Installation Die F.N.-Schlaufe

Installation Die F.N.-Schlaufe
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